Bericht: Martin Münzberger – Wilhelmshavener Zeitung
Vergesst langweile B-Movies wie Alien vs. Predator, Monster vs. Aliens, Godzilla vs. Kong oder jüngste TV-Schocker wie Jan Böhmermanns Borkenkäfer vs. Honigbiene. Den wahren Schocker lieferte SchauSport, die mit 1500 Zuschauern ausverkaufte Show des Stadtsportbundes Wilhelmshaven am Samstag in der Nordfrost-Arena: Spiderman vs. rote Unterhose – mehr Horror, mehr Spaß, mehr Flugshow geht nicht, als das, was die „Flying Grandpas“ aus Hamburg mit ihrer Trampolinshow zeigten.
Sport und Spektakel
Angeführt von einem sehr mobilen Pickelhauben-Träger, zauberten die Hamburger Polizisten mit ihrer Hochgeschwindigkeitsmischung aus Sportspektakel und Unterhaltung (inklusive „Striptease“) dem Publikum nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht.
Den Ton von „SchauSport“ gab aber bereits eingangs das Niedersachsen Sound-Orchester vor: Gimme Some Lovin’ von der Spencer Davis Group ließ die Temperatur im Wilhelmshavener Spätherbst auf Sommerniveau steigen. Und dieses Level hielt die Show – egal, ob WM-Bronzemedaillen-Gewinner (die Lateinformation der TSG Bremerhaven), EM-Silbermedaillen-Gewinner (die TSR-Sportakrobaten Mikko Ueck und Thorne Spieß), Top-Artisten wie Carlos vom Wilhelmshavener Weihnachts-Circus oder Einsteiger wie die „Tanzmäuse“ des TuS Glarum auf der „Bühne“ auftraten.
Einige Auftritte der Show wurden zu Recht besonders gefeiert, auch wenn die Resonanz insgesamt manchmal etwas verhalten blieb. Im oberen Applausbereich mischten auch die heimischen Aktiven mit: Neben den TSR-Sportakrobaten, die seit Jahren aufgrund ihrer Qualität fester Bestandteil lokaler Shows sind, waren das die Showakrobaten des TuS Oestringen, die ihren Traum in Rot in perfekte und präzise zur Musik geturnte Bilder umsetzten, und die Tanzschule Dunse, die einen mitreißenden (Stepptanz)-Auftritt in den Hallenboden hämmerte.
Überdenken müssen die Schau-Sport-Macher um Andreas Janßen vielleicht noch einmal ihre Einbindung der Vereine auf breiterer Ebene. Tischtennis, Fechten oder Inlinehockey – das gehört zum lokalen Sport dazu und die (kurzen) Spots waren ein Versuch, das zu zeigen, sorgten aber für einen Bruch im Tempo der Show.
Ohrwürmer garantiert
Nicht unwahrscheinlich ist es schließlich, dass nicht nur die Moderatoren, NDR-Radiomoderator Sören Oelrichs (Tischtennis-Doppel mit Vater Jörg) und Tanzlehrer Gunnar von Oehsen, dank des knackscharfen Sounds (Warum finden in der Nordfrost-Arena eigentlich keine Konzerte statt?) mit dem einen oder anderen Ohrwurm nach Hause gegangen sind. Besonders hartnäckig: Nano (vom Planten X) der Tanzmäuse und Michael Jacksons „They Don’t Care About Us“ der Tanzschule Dunse.
