Bericht: Wilhelmshavener Zeitung – Martin Münzberger
„Am Sport darf nicht gespart werden. Da wird tolle Arbeit geleistet“, stellte Sportausschuss-Vorsitzender Frank Uwe Walpurgis in einem Grußwort beim Stadtsporttag fest. Gespart haben aber die Gelobten: Nur 34 Delegierte aus 65 Sportvereinen fanden den Weg ins Gorch-Fock-Haus. „Beschämend“ nannte Gerald Legrand (WSSV) das, beim Stadtsportbund Wilhelmshaven stellvertretender Vorsitzender Finanzen. Die Fakten: Klaus-Dieter Schulz (69), seit 2016 an der SSB-Spitze, wurde für zwei weitere (letzte) Jahre als SSB-Vorsitzender ebenso einstimmig im Amt bestätigt wie der gesamte Vorstand. Und: „Mr. Torball“ Wolfgang Noltemeier (84), der in diesem Jahr nach 45 Jahren im Blindensport sein Karriereende verkündete, wurde geehrt. Was sonst noch wichtig ist – eine Zusammenfassung. Hat der Austritt aus der Sportregion Bestand ? Seit Januar 2023 ist der Stadtsportbund nicht mehr Teil der Sportregion Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund. Zu viele Kosten, zu wenig Gegenleistung – so begründete der SSB seinerzeit den Ausstieg, dem allerdings noch eine Nachforderung des KSB Friesland in Höhe von 11.400 Euro folgte. Nach einem Besuch des neuen LSB-Präsidenten Andre Kwiatkowski in Wilhelmshaven stand aber fest, so Schulz, das Hannover die Rechnung übernimmt. Eventuell bahnt sich aber ein Weg zurück an. Eine Arbeitsgruppe soll bis Ende 2025 Ergebnisse zu einer landesweiten Sportorganisation präsentieren. Schulz: „Unser Konstrukt vor Ort gibt es nirgendwo sonst in Niedersachsen. Ich hoffe auf neue Spielregeln und einen gemeinsamen Weg ab 2026.“ Bis dahin muss in Sachen Referenten und Beratungen weiter improvisiert werden. So konnte Thomas Walczyk (RuF Heppens) als Energieberater gewonnen werden, der Vereine angesichts eines 13 Millionen-Euro-Topfes für entsprechende Maßnahmen beriet. Kommt es zu einer Erhöhung der Beiträge ? Auf dem Landessporttag am 18. November in Hannover wird über eine Beitragserhöhung abgestimmt. Derzeit erhebt der SSB Wilhelmshaven nur den Mindestbeitrag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, den der Landessportbund als untere Grenze vorgibt. Eine Dynamisierung der Beiträge bis 2027 ist aber vom Tisch. Der Jahresabschluss des Stadtsportbundes für 2022 weist einen Überschuss von knapp 75.000 Euro aus. Der Etat für 2024 sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 196.300 Euro vor. Was plant der SSB für das Jahr 2024 ? Neben Veranstaltungen wie SchauSport, Sporttag für Kids oder Inklusionssporfest sollen die Jugendfreizeiten wiederbelebt werden. Zwei Bewerbungen gibt es auch für eine BesSS-Teilzeitstelle (Bewegungs-, Spiel und Sportangebote in Schulen, Kita und Sportvereinen), die zum 1. Januar 2024 besetzt werden soll und deren Finanzierung steht.
SSB-Vorsitzender Klaus-Dieter Schulz, Luise Noltemeier, Wolfgang Noltemeier
Bild: Matthias Bulla