Sonntagmorgen, 6:25 Uhr, Langener Waldsee bei Frankfurt: Ein Startschuss und über 3.000 Triathleten und Triathletinnen stürzten sich in das Abenteuer Langdistanz. Auch fünf Starter des TSR Olympia hofften nach den 3,86 km Schwimmen, 182 km Radfahren und den abschließenden 42,2 km langen Marathon, viele Stunden später, am Frankfurter Römer erstmals die Worte „You Are An Ironman“ zu hören!
Die äußeren Bedingungen an diesem Tag waren hervorragend: neben einer Wassertemperatur von 24,3 Grad wurden beim Marathonlauf am Nachmittag ca. 29 Grad gemessen. Mit einer guten Körperkühlstrategie war der Lauf gut zu bewältigen. Waren doch noch am Vorsonntag in Frankfurt sehr heiße 38 Grad gemessen worden.
Ein Ironman beginnt allerdings nicht erst am Morgen an der Startlinie. Voraus geht in der Regel eine monatelange intensive Vorbereitung mit sehr fest strukturierten Trainingsplänen, egal ob man ambitioniert mit festen Ziel oder „nur“ die Ziellinie unter 15 Stunden erreichen will. Diese Vorbereitung muss in den täglichen Ablauf der sogenannten Agegrouper (Amateure) mit Beruf, familiären und weiteren Verpflichtungen integriert werden. Meist bedeutet dies viele Kompromisse und Entbehrungen für den Starter und sein Umfeld in Kauf.
Die vielen mitgereisten Angehörigen und Freunde der TSR-Triathleten waren eine moralische Stütze, feuerten die Starter lautstark an und halfen, den einen oder anderen Tiefpunkt zu überstehen. Sie konnten am frühen Abend dann folgende Ergebnisse der sehr dankbaren Sportler zufrieden registrieren:
Philipp Hoell – Ironman in 10 Stunden 48 Minuten 52 Sekunden
Für Philipp Hoell, der einzige TSR-Starter mit einer bereits gefinishten Langdistanz (2019 startete er sehr erfolgreich in Roth), begann der Tag mit einem Paukenschlag. Er benötigte für die 3,86 Kilometer lange Schwimmstrecke nur 59:47 Minuten. Auch das anschließende Radfahren begann sehr vielversprechend, doch bei Kilometer 35 löste sich das am Lenker befestigte Trinksystem samt Radcomputer, so dass Philipp 150 km ohne gewohnte Trinkmöglichkeit und ohne technische Kontrolle seiner Leistung fahren musste, eigentlich ein Nachteil. Er fuhr unbeeindruckt weiter und hörte auf seinen Körper und kam nach 5 Stunden und 31 Minuten in die zweite Wechselzone. Den abschließenden Marathon absolvierte er in 4 Stunden 9 Minuten – eine sehr gute Laufleistung.
Richard Fruehmann – Ironman in 11 Stunden 46 Minuten 52 Sekunden
Auch Richard war ohne technische Unterstützung (Radcomputer und Laufuhr) auf der Strecke, allerdings in seinem Fall mit voller Absicht! Er wollte sich mit dieser Maßnahme nur auf sein Körpergefühl verlassen, was ihm auch gelang. Nach einem sehr schnellen Schwimmen in 1 Stunde und 5 Minuten fuhr er sehr kontrollierte 5 Stunden und 40 Minuten Fahrrad, um dann seinen Marathon in 4 Stunden 46 Minuten zu beenden.
Julian Josephs – Ironman in 11 Stunden 18 Minuten 05 Sekunden
Julians Tag begann mit einem Schockmoment – ein Rookiefehler kostete ihn vor dem Start seine gewohnte Schwimmbrille, so dass er mit geliehener fremder Brille starten musste. Dieses Missgeschick sollte seinem hervorragenden Wettkampf nicht im Wege stehen. Nach 1 Stunde und 15 Minuten Schwimmen fuhr er die 182 km lange Radstrecke mit insgesamt 1.600 Höhenmeter in 5 Stunden und 32 Minuten, um nach 4 Stunden 17 Minuten Marathonlaufen überglücklich ins Ziel zu kommen.
Hauke Theiler – Ironman in 10 Stunden 47 Minuten 58 Sekunden
Haukes Stärke ist eigentlich das Radfahren, aber nach dem Schwimmen in 1 Stunde und 11 Minuten konnte man schon erahnen, dass er in absoluter Topform ist! Die 5 Stunden und 12 Minuten für die 182 Kilometer auf dem Rad war dann auch die schnellste Radzeit aller TSR-Starter. Den abschließenden Marathon absolvierte er in 4 Stunden und 17 Minuten. Seine Zielzeit bedeutete dann auch den 20. Platz in seiner Altersklasse – ein Topergebnis für die erste Langdistanz.
Thomas Klingenberg – Ironman in 10 Stunden 35 Minuten 52 Stunden
Die Schwimmzeit von 1 Stunde und 14 Minuten und die Radzeit 5 Stunden und 28 Minuten waren eine solide Basis für den abschließenden Marathon. Diesen lief Thomas ohne Einbruch in konstanter Pace von 5:10 – 5:20 Minuten pro Kilometer. So bog er glücklich nach 3 Stunden und 40 Minuten Laufzeit zur Ziellinie am Frankfurter Römer ein.
Text: Thomas Klingenberg
Bilder: privat