Mission accomplished

Die Reise bis zum ersten Finish auf der MItteldistanztanz

Weihnachten 2020 habe ich mir ein Buch über das Training zur Mitteldistanz gewünscht, natürlich mit dem Ziel eine Mitteldistanz im Jahr 2021 zu absolvieren. Schnell war auch ein Wettkampf gefunden: der Berlin Triathlon am 12. Juni 2012 sollte es sein. Aber wie so vieles Andere auch wurde der Termin verschoben. Der neue Termin lag im Konflikt mit meiner Bodenseequerung. Wie berichtet habe ich die Bodenseequerung, 11 km, erfolgreich absolviert! Also musste ich mir kurzer Hand einen neuen Wettkampf suchen. Fliegen wollte ich nicht, also sollte es ein Wettkampf in Deutschland sein. Wie es der  Zufall wollte, wurde ich wieder in der Nähe Berlins fündig: der 5. Stadler Erkner Triathlon mit am 12.09.2021 sollte nun also werden. Die Anmeldung war natürlich schnell erledigt und dann ging es an das Training. Da das Schwimmbad aber aufgrund der anhaltenden Coronapandemie mehrere Monate geschlossen hatte, war das Schwimmtraining nicht nach Trainingsplan umsetzbar. Nur gut, dass ich in dieser Zeit so viel im Freiwasser schwimmen war. An den Trainingsplan zum Laufen und Radfahren habe ich mich gehalten, wobei ich natürlich Bergläufe nur halb so gut machen konnte, da ja unsere einzigen Bergläufe die Autobahnbrücken sind. Zweifel kamen mir immer wieder und kurz vor dem eigentlichen Termin, lief mein erster Wettkampf in Bremen nicht ganz optimal. Ich hatte mir an den Füßen zwei große Blasen gelaufen und bin beim Laufen eher gegangen. Aber nun war es soweit, die Mission Mitteldistanz war gestartet. Mit meinem Mann reiste ich am Freitag nach Erkner. Am Samstag konnte ich meine Startunterlagen abholen und noch einmal nachfragen, wie das mit den Radrunden war.  Die Wettkampfbesprechung wurde nämlich online durchgeführt. Am Sonntag, den 12.09.2021 fing mein Tag schon sehr früh an. Einchecken in die Wechselzone war ab 07:30 Uhr möglich, also klinglelte der Wecker bereits um 5 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann mit einem leicht flauen Gefühl im Magen zum Wettkampfareal.  Um 9:00 Uhr war der Schwimmstart. Geschwommen wurden zwei Runden zu 950 m im Dämmeritzer See. Um das Feld zu entzerren, stellte der Veranstalter fünf Schwimmstartgruppen bereit, in die man sich nach eigener Einschätzung einordnen konnte. Ich habe mich in Startgruppe 5 eingeordnet, was vielleicht etwas zurückhaltend war, da ich sehr viele Schwimmer überholen konnte. Während des Schwimmstarts lief alle fünf Sekunden ein Starter ins Wasser. Der sogenannte Rolling Start ist für die Zuschauer weniger spektakulär, bietet aber den Athleten einen sanfteren Einstieg in den Wettkampf ohne das sonst übliche Hauen und Treten. Nach dem Schwimmen, was für mich sehr gut lief, ging es auf das Rad. Es musste eine Anfahrt bis zur eigentlichen  Radrunde von ca. 6,5 km absolviert werden. Die Runde führte durch das schöne Brandenburger Land und war landschaftlich sehr ansprechend. An der Strecke hatte sich auch ein paar Fans versammelt, die sogar bis zur letzten Radrunde anfeuerten. Als ich auf in die letzte Runde einbog, musste ich kurz beim Verpflegungsstand nachfragen, wie die spät es war – 11:58 Uhr! Ich war so happy, dass ich deutlich vor Erreichen der Cut off Zeit von 13:00 Uhr in der zweiten Wechselzone ankommen werde. Nach 98,5 gefahrenen Radkilometern ging es in die Laufschuhe und damit auf den abschließenden Halbmarathon. Irgendwie wollte es mit dem Laufen nicht so klappen. Warum, weiß ich eigentlich nicht. Ich konnte immer nur ein Stück laufen und dann wieder ein Stück gehen. Aber aufgeben zu diesem Zeitpunkt? Nein, das bringe ich ins Ziel! Während ich lief, wurden die Jedermänner (Volksdistanz: 500m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) auf die Strecke geschickt. Als diese auf ihrer kurzen Radstrecke waren, nahm ich mir vor, vor dem ersten Jedermann das Ziel zu erreichen. Nach 7:00:28 Stunden war ich im Ziel und habe meine erste Mitteldistanz gefinished – Mission accomplished.  Vor dem ersten Jedermann! Und da ich das mit dem Laufen noch nicht so gut umsetzen konnte, gibt es bestimmt noch eine neue Mission… Danke an alle, die mich auf diesem Weg begleitet haben.

Text: Sandra Junge/Marcus Kröpelin